Volkstrauertag 2016 in Sommerkahl & Vormwald

13.11.2016, von Joachim Bopst, Sommerkahl & Vormwald

Bild: Volkstrauertag 2016 in Sommerkahl & Vormwald

Joachim Bopst

Fahnenabordnung zum Volkstrauertag 2016 in Sommerkahl - Vormwald

Die Reservistenkameradschaft Sommerkahl beteiligte sich mit einer Fahnenabordnung an der Gedenkfeier zum Volkstrauertag 2016 in Sommerkahl & Vormwald

Pfarrer Johannes Jasniewicz hielt den Gedenkgottesdienst in der kath. Pfarrkirche Mater Dolorosa mit den Ortsvereinen, deren Fahnenabordnungen und Bürgern. Danach wurde in einer kleinen Feier am Kriegerdenkmal in Vormwald der Gefallen in den Kriegen gedacht.

Bürgermeister Albin Schäfer stellte in seiner Ansprache den Bezug vom zweiten dreißigjährigen Krieg (1914 bis 1945) zu den aktuellen Ereignissen in Syrien, Afghanistan und anderen Kriegsgebieten her. Er rief zum aktiven Einsatz zur Beendigung solcher Konflikte, entsprechend den Möglichkeiten jedes Einzelnen, auf.

Dekan Elze stellte betete zusammen mit den Anwesenden für die Gefallen der Kriege und den im Einsatz verstorbenen Soldaten der Bundeswehr.

Walter Komm von der Reservistenkameradschaft Sommerkahl stellte einen der am Ehrenmal genannten Soldaten vor:
Diesmal das Schicksal des Obergefreiten Albin Schäfer (geb. 17.09.1904): Er lebte mit seiner Frau Rosa und den drei Kindern Edwin, Ewald und Heinrich als Schreiner und Landwirt in Vormwald. Als Albin einberufen wurde mußte seine Frau die Familie allein mit der Landwirtschaft durchbringen. Er starb am 15.08.1944 in Wojzyn. Die Familie war nun auf den Zusammenhalt in der Nachbarschaft sowie die Hilfe von Verwandten und Freunden angewiesen.

Weiter erinnerte Walter Komm an die Situation heute:
Auch heute noch sterben tagtäglich Menschen durch Kugeln und Bomben. Verheerend sind die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Dazu gibt es Meldungen aus der Ukraine, dem Nahen Osten usw. Diese Konflikte reichen bis in die Kolonialzeit zurück. Damals teilten die europäischen Großmächte willkürlich, ohne Rücksicht auf die ethnischen Strukturen der Bevölkerung, z.B. Afrika unter sich auf. Konflikte, bis hin zum Völkermord, sind die Folgen. Heute erleben wir, daß militärisch überlegene Staaten ihre Interessen gegen andere Staaten und Völker mit Drohungen und Gewalt durchsetzen.

Daß Konflikte anders gelöst werden können stellte Walter Komm am Beispiel von Deutschland und Frankreich vor:
Das Saarland erhielt 1946 von der französischen Besatzung eine Verfassung, mit dem Ziel der Loslösung von Deutschland und dem Anschluß an Frankreich. Dieses Saarstatut wurde von den Saarländern 1955 in einer Volksabstimmung abgelehnt. Frankreich akzeptierte diese Entscheidung. Auf Grund des daraus resultierenden deutsch-französischen Saarvertrags erfolgte 1957 der Anschluß an die Bundesrepublik Deutschland. Es entstanden Partnerschaften zwischen deutschen und französischen Gemeinden, eine deutsch-französische Brigade wurde aufgestellt.

Zum Schluß wies Walter Komm daraufhin, daß dieses positive Beispiel bis heute funktioniert und mit anderen Ländern ausgebaut wird. Jeder, der daran mitarbeitet, trägt seinen Teil zum Frieden bei.

Mitgestaltet wurde diese Gedenkfeier von der Feuerwehrkapelle und dem Gesangverein Frohsinn.